Die Beschneidung von Männern gilt laut WHO als Aids-Prävention. Das Rhein-Valley Hospital führt regelmässig Operationen zur Entfernung der Vorhaut durch. Einerseits senkt dies bei den Patienten das Risiko einer HIV-Infektion. Andererseits nutzt das medizinische Personal die Behandlung, um die Bevölkerung darüber aufzuklären, wie eine Übertragung des Virus vermieden werden kann. Dies zeigt das Beispiel von Kilonzo und Kevin.
Lassen sich Männer beschneiden, sinkt ihr Risiko, sich mit dem HIV-Virus oder einer anderen Geschlechtskrankheit zu infizieren. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO bewirkt die Entfernung beider Vorhautblätter bei heterosexuellen Männern eine Verringerung des Risikos um bis zu 60 Prozent. Die WHO empfiehlt deshalb, in Afrika die Beschneidung als eine Präventionsmassnahme zu berücksichtigen.
Kilonzo und Kevin sind 16 und 27 Jahre alt und wohnen in Kasambara. Beide Männer sind geistig beeinträchtigt und darauf angewiesen, sich selbst zu versorgen. Damit sie dazu in der Lage sind, müssen sie täglich mehrere Herausforderungen meistern: Sie benötigen Lebensmittel, Kleidung, eine Unterkunft und auf ihre Körperhygiene achten.
Kürzlich waren Kilonzo und Kevin Patienten im Rhein-Valley Hospital und wurden beschnitten. Nach der Operation pflegten die medizinischen Mitarbeiter die beiden und unterstützten sie in mehrfacher Hinsicht – physisch, sozial und wirtschaftlich. Zum Beispiel lernten die Männer, dass sie auf saubere Kleidung achten müssen. Denn nur wer keine mit Kot verschmierte Kleidung trägt, kann Teil einer Gemeinschaft sein.
Die Beschneidung von Kilonzo und Kevin war daher ein wichtiger und bedeutender Impuls für die Prävention von HIV-Infektionen und die Prävalenz (Messwert der Krankheitshäufigkeit) in der Bevölkerung. Neben der medizinischen Behandlung wurden die Männer in grundlegenden Kompetenzen geschult, damit sie möglichst unabhängig leben können.
Weiter besteht die Möglichkeit, die Patienten mit einer Selbsthilfegruppe in Kontakt zu bringen, sie zu ermutigen, eine Partnerschaft mit Interessengruppen einzugehen oder Familienmitglieder und religiöse Vereinigungen anzuhalten, sich um diese Menschen kümmern.