Beim Schulprojekt Maji Moto in der Nähe von Mombasa baut der Verein Rhein-Valley Hospital mit Sitz in Altstätten eine Krankenstation. Präsident Erich Kühnis besiegelte die Zusammenarbeit mit dem Trägerverein Schilling für Shilling vor Ort.

Die Kinder von Maji Moto sangen und tanzten, als Erich Kühnis sie im Februar in ihrer Schule besuchte. Sie hatten allen Grund, fröhlich zu sein und ein Fest zu feiern. Der Ausbau ihrer Schule schreitet voran und im Oktober bekommt sie eine eigene Krankenstation.

Der Präsident des Rhein-Valley Hospitals (RVH) war in die Nähe von Mombasa in Kenia gereist, um sich ein Bild von dem Schulprojekt zu machen, das der Verein seit vergangenem Jahr unterstützt. Nachdem der Vorstand im Juli das Spital in Kasambara-Gilgil geschlossen hatte, intensivierte er die Partnerschaft mit dem österreichischen Verein Schilling für Shilling (SfS).

Erich Kühnis (Präsident Verein Rhein-Valley Hospital, rechts) besiegelt die langfristige Zusammenarbeit mit Eddie Kroll (Präsident Verein Schilling für Shilling

Die Präsidenten Eddie Kroll und Erich Kühnis kennen sich seit 17 Jahren und hielten den Kontakt zwischen den Vereinen stets aufrecht. SfS war aus der Idee heraus entstanden, österreichische Schillinge zu sammeln, sie in kenianische umzutauschen und das Geld in Hilfsprojekte zu investieren. Unter anderem realisierten beide Vereine im Jahr 2007 eine Brunnenanlage in Thuguniu-Kasambara. 2015 verlegte SfS sein Engagement nach Mombasa. Etwa zwei Autostunden von der touristischen Stadt entfernt baute der Verein in der Region Liconi und Simba Hills mehrere Wasseranlagen. Drei Jahre später eröffnete er die Schule Maji Moto. An die 600 Kinder durften zum ersten Mal einen geregelten Unterricht besuchen. Schon bald entstanden Pläne, die Schule zu vergrössern und die Infrastruktur zu verbessern. In der Pandemie gelang es dem Team um Eddie Kroll nicht mehr, das nötige Geld alleine aufzubringen. Es war nicht mehr in der Lage, alle Kinder zu unterrichten.

Altstätter Verein sprang ein

Dem Verein RVH mit Sitz in Altstätten bot sich die Gelegenheit, in Kenia weiter hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Er sprang ein, zahlte Schulgeld für etwa 300 Kinder und finanzierte in sich abgeschlossene Projekte. Innerhalb der geplanten Zeit und im Rahmen des vereinbarten Budgets realisierten Kerstin und Levi Amadula – Projektleitung vor Ort – einen Trinkwassertank, eine Hühnerfarm mit etwa 500 Tieren und richteten neue Klassenzimmer ein. Der Unterricht wurde wieder aufgenommen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten seither wieder täglich eine warme Mahlzeit. Das stellt sicher, dass sie gut genährt und leistungsfähig sind.

Beide Vereine wollen künftig kontinuierlich und eng zusammenarbeiten. Das besiegelten die Präsidenten zunächst vertraglich, im Februar per Handschlag und im Beisein der Schulkinder. «Der Vorstand hatte sich davon überzeugt, dass die Schule nötig ist. Sie wird seriös und nachhaltig geführt», sagt Erich Kühnis. «Die Menschen vor Ort leisten hervorragende Arbeit. Die Schule gibt vielen tausend Kindern durch Bildung Hoffnung auf eine bessere Zukunft.» Der Vorstand nehme seine Verantwortung ernst, er arbeite mit Motivation und Freude weiter. «Der Verein Rhein-Valley-Hospital lebt weiter, wir bleiben in Kenia aktiv und geben den Menschen nach wie vor Zuversicht.»

RVH eröffnet Krankenstation

Als erstes grösseres Vorhaben realisiert der Verein RVH aktuell eine Krankenstation auf dem Schulareal. Der Vorstand will den Kindern die Sicherheit vermitteln, medizinisch behandelt zu werden, falls sie krank werden. Weiter sollen stets sauberes Trinkwasser bereitstehen, die wichtigsten Impfungen verabreicht und Medikamente (inklusive Antibiotika) verfügbar sein.

Bis Oktober werden das Gebäude erstellt und die Krankenstation eingerichtet sein. Zur Einweihung reist der gesamte Vorstand nach Maji Moto. Er wird mit den Kindern, ihren Lehrkräften sowie Kerstin und Levi Amadula ein Fest feiern. Dann tanzen und lachen alle wieder miteinander.